Osteopathische
Philosophie

Osteopathie im ursprünglichen Wortsinn ist die Philosophie der Osteopathie, die von A.T. Still M.D., D.O. im 19 Jahrhundert publiziert wurde. Osteopathische Medizin ist die Anwendung dieser osteopathischen Philosophie am Menschen.

Die Epistemologischen Fragestellungen bei jeder Philosophie sind:

A.T. Still will grundlegende Prinzipien lehren und keine Behandlungsregeln, sondern ein indirektes Einwirken auf die physiologischen Prozesse mittels Anpassung der anatomischen Gegebenheiten (klassische Ausdeutung). Die physiologischen Prozesse basieren auf den Naturgesetzen, die Werk einer „höheren Intelligenz” sind.

  • „Der Osteopath schließt, wenn er überhaupt schließt, dass Ordnung und Gesundheit untrennbar sind. Wenn in allen Teilen Ordnung herrscht, kann sich eine Krankheit nicht durchsetzen.“
  • „Wenn die Ordnung vollkommen ist und eine Krankheit auftreten sollte, ist die Ordnung nicht von Nutzen. Wenn Ordnung und Gesundheit überall nur gemeinsam vorkommen, kann ein Arzt durch keine Waagschale des Schließens sinnvoll physiologisch oder philosophisch anderweitig geleitet werden.“
  • „ Wenn wir durch das Schließen geleitet werden wollen, müssen wir eine auf der Wahrheit beruhende und Tatsachen präsentierende Position einnehmen, damit wir die Gültigkeit aller Wahrheiten beweisen können, die wir vorstellen. Eine Wahrheit ist nur eine hoffnungsvolle Annahme, wenn sie nicht durch Ergebnisse unterstützt wird.“

Still, Andrew Taylor. Das große Still-Kompendium: Autobiografie, Philosophie der Osteopathie, Philosophie und mechanische Prinzipien der Osteopathie, Forschung und Praxis (German Edition) (Kindle-Positionen6232-6234). Jolandos. Kindle-Version

Der Begriff Osteopathie:
Woher stammt der Name?

Osteon, der Knochen, ist ein Hebel, mit dem A.T. Still Zutritt zur Physiologie des Menschen erhält (umfassendes Anatomie-Verständnis). Still war davon überzeugt, dass sich alle Erkrankungen und auch die Gesundheit muskuloskelettal spiegeln. Gestörte oder teilweise aufgehobenen Physiologie drückt sich im PATHOS, dem objektiven Erleiden und dem subjektiven Leiden an Symptomen, aus.  Osteopathie hat also von der Idee her nichts mit „Knochenleiden“ zu tun. Vielmehr geht es also um die osteopathische Philosophie in ihrer Wirkung auf den gesamten Körper.

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